Nachhaltige Geldanlagen – Informieren Sie sich

Jede Finanzentscheidung entfaltet eine Wirkung. Das Bewusstsein für die positiven und negativen Auswirkungen unserer Finanzierungen und Investitionen auf Umwelt, Klima und Soziales ist in den vergangenen Jahren gestiegen und somit auch das Angebot nachhaltiger Finanzprodukte, welches mittlerweile alle Anlageklassen umfasst.

Def: Nachhaltige Geldanlagen: Nachhaltige Geldanlagen ist die allgemeine Bezeichnung für nachhaltige Produkte und Anlagevehikel, die ökologische, soziale und Governance-bezogene Aspekte (ESG-Kriterien) explizit in ihren Anlagebedingungen berücksichtigen. Es beinhaltet eine explizite schriftlich formulierte Anlagepolitik zur Nutzung von ESG-Kriterien. Bei den Nachhaltigen Geldanlagen sind die ESG-Kriterien in den Produktdokumenten festgelegt.

Neben der Nachfrage durch institutionelle Investoren, steigt nun auch merklich das Interesse privater Anleger*innen an nachhaltigen Anlageprodukten. Der Markt für Nachhaltige Geldanlagen wächst deutlich schneller als der für konventionelle Produkte. Insgesamt waren Ende 2020 374,2 Milliarden Euro in Deutschland und Österreich nachhaltig angelegt. Der Anteil nachhaltiger Fonds und Mandate am Gesamtfondsmarkt beläuft sich somit in Deutschland auf 6,4 %, wohingegen es in Österreich bereits 19,8 % sind.

Das Potenzial Nachhaltiger Geldanlagen ist damit jedoch keineswegs ausgeschöpft. Zur Erreichung der EU-Umwelt- und Klimaziele und Umsetzung des European Green Deals muss dringend mehr, und vor allem privates Kapital mobilisiert werden. Mit dem  Aktionsplan Finanzierung nachhaltigen Wachstums und der erneuerten Sustainable Finance Strategie verfolgt die EU u.a. das Ziel mehr Kapital in nachhaltige Investitionen umzulenken. Ein wesentlicher Teil der Maßnahmen zielt insbesondere auf verschärfte Transparenz- und Berichtspflichten der Finanzmarktteilnehmer*innen und –berater*innen ab. Zahlreiche nationale und supranationale Finanzaufsichtsbehörden haben in diesem Zuge Merkblätter zur systematischen Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial, und Governancerisiken, aber auch damit verbundenen Chancen, herausgegeben. Einen weiteren Schub für Nachhaltige Geldanlagen verspricht auch die verpflichtende Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen von Kund*innen im Beratungsgespräch.

Diese Maßnahmen aufgreifend, wird im Rahmen von Regierungsbeiräten in Deutschland und Österreich an nationalen Sustainable Finance Strategien gearbeitet. Im laufenden Wettbewerb um den führenden Sustainable Finance Standort spielt auch die Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals eine entscheidende Rolle. Nur so kann sichergestellt werden, dass Führungskräfte und Mitarbeitende, insbesondere Finanz- und Versicherungsberater*innen ihren Kenntnisstand zum Thema nachhaltiges und verantwortliches Investment ausweiten und über die entsprechende Sachkunde verfügen. Mit dieser Weiterbildung Nachhaltige Finanzanlagen erhalten Finanzberater*innen, Führungspersonen und Interessierte Grundlagen zu Nachhaltigen Geldanlagen und verantwortlichen Investments, einen Überblick über die anzuwendenden Anlagestrategien, zu Standards und Label zur Qualitätssicherung, sowie die aktuellsten regulatorischen Änderungen und deren Auswirkungen auf den Vertrieb und die Produkte.